Workshop „Kollegiale Beratung“
Kollegiale Beratung ist eine Methode, die ohne eine/n externe/n Experten/in angewendet wird: Es tauschen sich drei bis acht Peers (KollegInnen) freiwillig über herausfordernde Praxissituationen im berufsgleichen bzw. -ähnlichen Kontext aus. Indem Praxisdarsteller/innen dazu einladen, ihr berufliches Handeln mit KollegInnen zu reflektieren, profitieren sie von deren Erfahrungen und Wissen, wie umgekehrt. Nicht geeignet ist Intervision zur Lösung von Gruppen- bzw. Teamkonflikten. Ziel von Intervision ist vielmehr, von KollegInnen mithilfe einer strukturierenden Methode praktisch nützliche Lösungsentwürfe für Praxisprobleme zu erhalten. Dabei entscheidet die einbringende Person selbst darüber, welche Lösungsentwürfe sie aufgreifen möchte. Wesentliche Voraussetzungen für das Gelingen kollegialer Intervision als einer Methode zur Praxisentwicklung sind:
- die eigene Bereitschaft, sein berufliches Handeln hinterfragen zu lassen,
- ein fehlertolerantes Gruppenklima, in dem wertschätzende Rückmeldungen die Demonstration autoritärer Fachlichkeit ersetzen,
- Offenheit der Teilnehmenden für erfahrungs- und wissensbasierte Rückmeldungen,
- Perspektivenwechsel bei der Reflexion von Praxisproblemen und der themenzentrieten Hypothesenbildung,
- Vertraulichkeit und Regelmäßigkeit.
Bei der Intervision werden Aufgaben der Beteiligten (Falldarsteller/in, Moderator/in, ggf. Interviewer/innen und Visualisierer/in, Reflecting Team) verteilt, die für ein Gelingen des Reflexionsprozesses einzuhalten sind. Um das Verständnis der eingebrachten Praxisproblematik zu vertiefen, wird die Schrittfolge von Zuhören, Nachfragen, Analysieren und Entwerfen von Lösungen durch SignumBerlin individuell auf die Bedarfe von Intervisionsgruppen in ihrem Tätigkeitsfeld angepasst. Im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe bietet SignumBerlin ein begleitendes Intervsisions-Training an, das die Gruppe rasch dazu befähigt, die Methode selbst anzuwenden. Darüber hinaus wird eine spezielle Dokumentationsform angeboten, die es Intervisionsgruppen ermöglicht, sowohl erfolgreiche als auch nicht erfolgreiche Praxisverläufe in einem Portfolio für interne wie externe Zwecke der Qualitätssicherung zu nutzen.