Workshop – „Einführung in die Hilfen zur Erziehung“ (SGB VIII)
Zielgruppe
EinsteigerInnen in das Tätigkeitsfeld der Familienassistenz, Erziehungsbeistandschaft, Sozialpädagogischen Familienhilfe (§ 30, 31 SGB VIII)
Zeitlicher Rahmen
Drei Workshops je 2,5 h an aufeinanderfolgenden Tagen
„Training on the job“ (Diskussion gesammelter Fragen aus der Praxis) / 2,5 h
– mit zeitlichem Abstand zum einführenden Workshop
Inhalte:
I. Einführung
- gesetzliche Grundlagen §§ 27 ff, 30, 31, 35, § 8a SGBVIII, § 1666 BGB;
- Hilfeplanverfahren: standpunktbezogene Problembeschreibungen und Aufträge, Hilfechronologie und Familiengeschichte, Formulierungen von Handlungsschritten, Richtungszielen
- ggf. Beratungskreisläufe (ISSAB) Leistungs-/Grau-/Gefährdungsbereich
- Sozialpädagogische Diagnostik
- Verstehen und (sich) verständlich machen: Veränderungen unterstützen, nicht behindern
- Partizipatorischer Ansatz
- Ressourcenarbeit/-karte, Netzwerkkarte
- SMART-Modell
- Erstellung eines Genogramms
- Fallannahme (Anfrage, Leitungsrunde, Kapazitäten, Info an RSD, Übergabe durch TL, Kontaktaufnahme der eingesetzten FK mit Sozialarbeiter/in)
- Wie und wann Kooperation/Rücksprache mit SozialarbeiterInnen / RSD
- Erstgespräch in der Familie, Terminvereinbarungen, Themenstellungen
- Behutsames Problemverstehen und sich verständlich machen
- Zugang zur Familie erhalten
- Umgang mit Widerstand (gegen FK, JA, Einschätzungen etc.)
- Belastungen / Ressourcen des (Sub-) Systems
- Hypothesenbildung mit: (1.) Kindern – (2.) Erwachsenen – (3.) Fachkräften
- gemeinsam Lösungsansätze entwerfen, revidieren, verfolgen
- Sicherung des Erreichten
- SPFH im Verlauf: Kooperation mit Familienmitgliedern, Institutionen (KJGD, KJPD, Arztpraxen, Krankenhäusern, Kitas, Schulen, Freizeiteinrichtungen etc.), Jugendamt – Delegation, Synergieeffekte, Evaluation
- Leistungs-, Grau-, Gefährdungsbereich: typische Motivationslagen im Zwangskontext
- Berichte erstellen und besprechen
- Helferkonferenz vor Hilfekonferenz
- Abschlusshilfekonferenz vorbereiten und durchführen
II. Theoretischer Input
III. Zugang zur praktischen Arbeit in der Familie – Praxisbeispiele /(„Fallvignetten“)
Nützliche Leithypothesen
- Innen- und Außenstandpunkt
- Was hilft den Beteiligten (nicht) aus der Krise?
- Hypothesenbildung und -überprüfung
- Erfolgs- und Misserfolgskriterien für die Arbeit
- Fachliche Begleitung: Fallvorstellung/Teamsitzung, TL-Gespräch, Intervision, Supervision
- Selbst-Reflexion: Was hilft mir (nicht) aus der Krise?
Erkennen / Umgang mit Kindewohlgefährdung
- Kinderschutzbogen: von der Gefährdungs-/Risikoeinschätzung zum praktischen Schutzkonzept: Gefahr erkannt, noch nicht gebannt – fachliche Einschätzung und Kompetenzen
- Konsultation des/der Qualitätsbeauftragten für Kinderschutz
- bewertende fachliche Empfehlung
- Krisenintervention und temporäre / stationäre Unterbringung (§§ 34, 42)
Unter Beachtung von Grundqualifikation, Berufserfahrung und Tätigkeitsbereich erfolgt die Vermittlung der Inhalte (insbesondere zu Punkt III) individualisiert.